Wiederaufbau des St. Pauli Kloster zum Archäologischen Landesmuseum, Neustädtische Heidestraße 28 in 14776 Brandenburg an der Havel
Der großzügige Komplex des Dominikanerklosters der Brandenburger Neustadt geht in seiner Gründung auf das Jahr 1286 zurück. Er gehört zu den wenigen geschlossen erhaltenen Klosteranlagen der Bettelorden in Norddeutschland. Das hochrangige Baudenkmal wurde 1945, in den letzten Kriegstagen schwer zerstört. Erst Anfang der 90er Jahre erfolgten einzelne denkmalgerechte Sicherungsmaßnahmen der Ruine. Die Anlage wurde schließlich denkmalgerecht saniert und für eine Dauerausstellung zur brandenburgischen Landesarchäologie hergerichtet.
Die Kirche wurde zum Ausstellungsraum, das neue Dach besteht aus einer Holzkonstruktion mit Zugband. Im Übergang zum Chor erfolgte der Neubau eines Giebels nach historischem Vorbild. Die Abfangung des Gewölbes wird durch einen Kreisbogen bewerkstelligt. Die zerstörten Pfeiler wurden neu hochgemauert, wobei diese gemäß dem Denkmalkonzept durch Einbau eines Stahlträgers kenntlich gemacht wurden.
In der Kapelle wurden behutsame Sanierungen des mittelalterlichen und mehrschaligen Außenmauerwerkes erforderlich. Neue Zwischendecken wurden als Ziegeleinhangdecken ausgeführt. Zur Schaffung ausreichender Ausstellungsflächen, Stuhllager etc. wurden im Gebäudeteil Klausur umlaufend neue Geschossdecken als Ziegeleinhangdecken eingebaut, um die erforderliche Nutzlast von q=5 kN/m² zu erhalten. Im Kreuzgang wurde zur Herstellung der ursprünglichen Tragfähigkeit das Gewölbe saniert. Dazu mussten - vor Beginn aller Arbeiten – bei den Gewölben temporär kraftschlüssige Sicherungsanker eingebaut werden.
Bauherr: | Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur vertreten durch die Stadt Brandenburg/Havel, Zentrales Gebäude- und Liegenschaftsmanagement |
Architekt: | BASD - Büro für Architektur, Städtebau und Denkmalpflege, Prof. Dr. Karsten Westphal und Dipl.-Ing. Gerhard Schlotter, Berlin |
Fertigstellung: | 2007 |
Leistungen PICHLER Ingenieure GmbH:
- Tragwerksplanung Leistungsphasen 2 - 6 HOAI
- Substanzgutachten
- Thermische Bauphysik
Bilder:
PICHLER Ingenieure GmbH